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1. Ökostrom wählen

485 Gramm CO2 verursacht eine Kilowattstunde Strom im Schnitt. Das ergibt sich aus demaktuellen Strommix für Deutschland. Echter Ökostrom senkt den CO2-Ausstoß um mindestens 90 Prozent. Wer es sich leisten kann, sollte ein Produkt mit dem ok-power- oder Grüner-Strom-Kennzeichen wählen. Es zertifiziert Anbieter, die in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Andere kaufen nur Zertifikate für CO2-Emissionen und kennzeichnen ihren Strom dann als Öko-Produkt.

2. Warmwasser reduzieren

Sparduschköpfe können den Durchlauf von Wasser halbieren, ohne das angenehme Gefühl beim Duschen zu mindern. Die Stiftung Warentest zeigt in einer aktuellen Untersuchung: Eine dreiköpfige Familie, die ihr Duschwasser mit einem elektrischen Durchlauferhitzer erwärmt, spart 1463 Kilowattstunden Strom pro Jahr durch diese Anschaffung und vermeidet so 710 Kilogramm CO2.

Weitere Sparmaßnahmen: höchstens sechs Minuten lang duschen. Das Wasser fürs Einschäumen abstellen. Hände kalt waschen. Alle genannten Maßnahmen vermeiden 300 bis 600 Kilogramm CO2 im Jahr.

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Duschen statt Baden: Wie viel Wasser das spart

Klar, an heißen Sommertagen dürften auch die vehementesten Warmduscher zu Kaltduschern werden. Doch wie lässt sich noch Energie sparen? Und ist Baden immer Wasserverschwendung? zum Artikel

3. Heizung drosseln

Wer seine Raumtemperatur um durchschnittlich ein Grad Celsius absenkt, spart damit fünf bis sechs Prozent an Energie. In Wohnräumen genügen in der Regel 20 Grad, im Schlafzimmer und ungenutzten Räumen 17 Grad. Mit einem gut ablesbaren Thermometer kann man sämtliche Temperaturen in der Wohnung und im Haus messen. Bedenken: Erkrankte Menschen benötigen oft warme Räume, um sich wohlzufühlen! Beim Regeln helfen programmierbare Thermostate. Damit stellt man ein, zu welcher Uhrzeit jeder einzelne Heizkörper heizen soll.

Außerdem: Heizkörper nicht durch Vorhänge verdecken, Möbel abrücken – sonst kann die warme Luft nicht richtig zirkulieren. Heizkörper ab und zu entlüften. Eigentümer sollten prüfen, ob sie einen „hydraulischen Abgleich“ durchführen lassen müssen. Dabei checkt ein Fachbetrieb die Heizungsanlage und sorgt dafür, dass an jedem Heizkörper immer die passende Menge Heizungswasser ankommt. Durch all diese Maßnahmen lassen sich bis zu 15 Prozent an Energie einsparen.

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4. Leuchten austauschen

LEDs verbrauchen höchstens ein Fünftel so viel Strom wie Glühbirnen oder Halogenleuchten. Und sie haben zudem eine viel längere Lebensdauer.

Es gibt LEDs in allen üblichen Bauformen. Wer also von einer herkömmlichen Beleuchtung auf LED-Technik umrüstet, spart gut 80 Prozent an Energie für Licht ein.

5. Wärme innen halten

Wärme entweicht oft durch Türen und Fenster, ältere kann man mit Dichtungsband abdichten. Außerdem helfen Zugluftstopper, bei glatten Böden zudem unten an der Tür aufgeklebte Bürstendichtungen. Zimmertüren zu kühleren Räumen stets schließen. Lüften Sie auch im Winter! Zwei- bis viermal täglich für fünf bis zehn Minuten bei voll geöffnetem Fenster, die Heizungsventile dabei komplett zudrehen. Fenster im Winter aber nie auf Kipp lassen. Schon in der Dämmerung die Rollos herunterlassen, das hält die Wärme innen.

6. Haushaltsgeräte clever nutzen

Waschmaschine

Bei möglichst niedriger Temperatur waschen. 60 Grad sind in der Regel nur für Unterwäsche, Socken und Bettwäsche nötig. Für normal verschmutzte Wäsche genügen 30 oder 40 Grad. Vorwäsche ist meist unnötig. Maschine voll beladen. Das spart insgesamt bis zu 60 Prozent der Energie.

Wer seine Wäsche auf der Leine trocknen lässt, statt den Trockner zu benutzen, vermeidet jedes Mal eine kleine Menge CO2. Falls ein Trockner nötig ist, vorab beim Waschgang auf höchstmöglicher Drehzahl schleudern.

Kühl- und Gefrierschrank

Kühlschränke nicht kälter als sieben Grad, Gefrierschränke nicht unter minus 18 Grad einstellen. Wenn möglich, beim Neukauf auf ein integriertes Kühlfach verzichten.

Den Gefrierschrank regelmäßig abtauen – schon eine fünf Millimeter dicke Eisschicht braucht bis zu 30 Prozent mehr Energie. Moderne haben eine Abtauautomatik. Kritisch prüfen: Passt der große Gefrierer im Keller noch zum Bedarf?

Spülmaschine

Geschirr in der Spülmaschine spülen zu lassen ist wassersparender als der Abwasch von Hand, zeigt eine Untersuchung der Universität Bonn. Achten Sie jedoch darauf, die Maschine voll zu beladen. Vorspülen ist meist überflüssig. Niedrige Temperaturen im Eco-Modus helfen bei normal verschmutztem Geschirr, weitere Energie zu sparen.

Herd und Ofen

Viel Energie sparen Sie, wenn Sie Wasser im Wasserkocher anstatt auf dem Kochfeld erhitzen, beim Kochen den Deckel auf den Topf setzen, das passende Kochfeld wählen, beim Backen aufs Vorheizen verzichten und Umluft anstatt Ober- und Unterhitze verwenden. Backofen und Herdplatte rechtzeitig abschalten – um die Nachwärme zu nutzen.

7. Sparsame Geräte wählen

Mehr als zehn Prozent des Haushaltsstroms entfallen auf Kühlgeräte. Altgeräte, die mindestens zehn Jahre alt sind, verbrauchen besonders viel. Auch veraltete Geschirrspüler, Trockner und Glühbirnen sind unnötige Stromfresser.

Beim Neukauf daher energieeffiziente Geräte aussuchen. Seit März 2021 gelten europaweit die Kennzeichnungen von A bis G: für Waschmaschinen, Waschtrockner, Kühl- und Gefriergeräte, Fernseher und Monitore. Die Plusklassen wurden gestrichen. Ein QR-Code auf dem Etikett liefert zusätzliche Informationen wie den Stromverbrauch. Weitere Informationen zu den verschiedenen Energielabels finden Sie zum Beipiel auf verbraucherzentrale.de.

8. Stand-by-Modus vermeiden

Fernseher, Stereoanlage, Monitor vom Computer an eine Steckerleiste anschließen, die sich mit einem Knopf ausschalten lässt. Anders als im Stand-by-Modus fließt dann wirklich kein Strom mehr. Moderne Geräte wie Fernseher werben oft mit einem besonders niedrigen Stand-by-Verbrauch – das gilt aber nicht für solche mit integriertem Sat-Receiver! Stromfresser kann man mit einem Messgerät aufspüren – kostenlos zum Ausleihen in Bibliotheken.

9. Finanzielle Unterstützung holen

Familien mit geringem Monatseinkommen (drei Personen unter 2110 Euro netto, vier Personen unter 2390 Euro netto) können den kostenlosen Stromspar-Check nutzen – ein Projekt des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesver­bandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands. Ein Energieberater kommt in die Wohnung und prüft die Einsparmöglichkeiten vor Ort. Auf Wunsch gibt’s eine Goodie-Bag mit Energiesparprodukten und einen 100 Euro-Gutschein für einen neuen, energiesparenden Kühlschrank.

Auch Seniorinnen und Senioren (Einkommen unter 1340 € Singles/1830 € Paare) erhalten einen kostenlosen Stromspar-Check sowie 100 Euro Zuschuss für einen Kühlschrank und Gratisprodukte. Zuschüsse in Notlagen bieten Vereine wie www.seniorenhilfe-lichtblick.de und www.einherzfuerrentner.de. Prüfen Sie, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung oder auf Wohngeld haben, staatliche Entlastungen sind häufig an den Bezug dieser Leistungen gekoppelt.

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Quellen:

  • Umweltbundesamt: Entwicklung der spezifischen Treibhausgas-Emissionen des deutschen Strommix in den Jahren 1990 – 2021. https://www.umweltbundesamt.de/... (Abgerufen am 19.10.2022)
  • Umweltbundesamt: Heizen, Raumtemperatur. https://www.umweltbundesamt.de/... (Abgerufen am 19.10.2022)
  • Stiftung Warentest: Energiesparen im Alltag, 1000 Euro sparen – so viel ist drin für eine Familie. https://www.test.de/... (Abgerufen am 19.10.2022)
  • Europäische Union: Label 2020, Kosten prüfen, Geräte vergleichen – Die richtige Entscheidung treffen. https://tool.label2020.eu/... (Abgerufen am 19.10.2022)