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Frankreich, mitten im Ersten Weltkrieg: In Munitionsfabriken schuften die Arbeiter Tag und Nacht, damit die Bomben weiter fallen können. Doch es ist offenbar nicht nur die harte Arbeit, die sie auszehrt. Die Ursache ist bald gefunden: ein Sprengstoffbestandteil, mit dem die Arbeiter hantieren, kurz DNP genannt. Nach den Kriegswirren startet DNP in den 1930er-Jahren eine steile Karriere – als Abnehmpille. Denn der Stoff erhöht den Kalorienverbrauch erheblich. Doch der Preis ist hoch: Atemnot, Herzrasen, Hirnschwellungen, selbst Todesfälle. Schon nach kurzer Zeit zeigte DNP, was es war: ein Gift. Als Medikament ist es bis heute verboten.

Abnehmmittel bisher wirkungslos – oder mit Nebenwirkungen

Ein Wundermittel, das die Pfunde schmelzen lässt. Ohne zu hungern, ohne zu schwitzen. Der Traum ist nicht neu. Denn als attraktiv galt in den allermeisten Epochen der Weltgeschichte eine schlanke Figur. Um sie zu erreichen, schluckte man Bandwurmeier, quetschte seine Pfunde in Maschinen, die das Fett wegrütteln sollten, oder ließ sich sogar Stromstöße verpassen. Im besten Fall ohne Effekt.

Auch in jüngerer Zeit war die Karriere von Abnehmpillen, die es bis zur Zulassung geschafft haben, meist kurz. Zu groß waren die Nebenwirkungen.

Was steckt hinter dem Hype „Abnehmspritze“?

Doch seit einigen Monaten scheint alles anders: Von einem „Gamechanger“ ist die Rede, einem bahnbrechenden Mittel, das die Behandlung von Übergewicht revolutionieren soll. Prominente wie Elon Musk und Kim Kardashian bekennen öffentlich, damit Pfunde verloren zu haben. Selbst bei der Oscarverleihung fragte sich Moderator Jimmy Kimmel beim Blick auf die versammelte Hollywood-Riege, alle superschlank wie nie: „Brauch auch ich die Abnehmspritze?“

Doch was steckt hinter dem Hype? Die Medikamente, die sich inzwischen zu einem Blockbuster entwickelt haben, stammen aus der Therapie des Diabetes Typ 2. „Hier haben wir schon einige Jahre gute Erfahrungen damit“, sagt Prof. Dr. Andreas Pfeiffer, Direktor der Abteilung Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Charité in Berlin. Mittel wie Semaglutid werden unter die Haut gespritzt und ahmen ein Darmhormon nach: GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1). Neuere Substanzen wirken sogar doppelt, indem sie zusätzlich das Hormon GIP (Glukoseabhängiges insulinotropes Peptid) imitieren. Steigt der Blutzucker, regen sie die Bauchspeicheldrüse an, mehr Insulin auszuschütten – der Blutzucker sinkt.

Doch das ist nicht alles. Bereits in den Diabetes-Studien zeigte sich eine Nebenwirkung, die durchaus willkommen war: Wer die Mittel spritzte, verlor meist auch an Gewicht. Und das nicht zu knapp. „Mit den Medikamenten kommt man teils in einen Bereich des Gewichtsverlusts, den man sonst nur durch Operationen wie eine Magenverkleinerung erreicht“, sagt Pfeiffer.

Sind Semaglutid & Co. also die Wundermittel, auf das man lange gewartet hat? Fest steht: Genuss ohne Reue ist auch mit den neuen Medikamenten nicht zu haben. Sie führen zu Gewichtsverlust, indem sie über das Sättigungszentrum im Gehirn den Appetit hemmen. Manchmal mehr, als den Abnehmwilligen lieb ist. Dass die Medikamente anfangs zu Magen-Darm-Problemen, Übelkeit und Erbrechen führen, gehört fast dazu. „Bei vielen gehen die Beschwerden mit der Zeit deutlich zurück“, sagt Pfeiffer. Doch nicht bei allen. Manche berichten davon, dass ihnen schon beim Anblick von Essen schlecht wird. Dauerhaft. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ sprach deshalb sogar von einer „Essstörung als Spritze“. Hinzu kommt: Bei einem Teil der Behandelten wirkt das Mittel schlicht nicht.

Semaglutid & Co. haben Risiken – und es droht der Jo-Jo-Effekt

So schwere Nebenwirkungen wie einst bei DNP muss man zwar nicht befürchten. Dennoch erhöht die Abnehmspritze das Risiko für Gallensteine und eventuell auch geringfügig für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Untersucht wird, ob das Risiko für Depres­sionen und Suizidgedanken zunimmt. Andererseits sind die positiven Effekte unbestreitbar: Bei den meisten lässt der wöchentliche Piks die Fettpolster schmelzen, mit positiven Folgen auch für Herz und Kreislauf. In Studien verloren die Versuchspersonen deutlich an Gewicht, im Schnitt rund 15, manche sogar 20 Prozent.

Doch es gibt eine bislang unbeantwortete Frage: Was dann? Setzt man das Medikament plötzlich ab – darin sind sich Expertinnen und Experten einig –, passiert genau dasselbe wie nach jeder Hungerkur. Wer lebt wie zuvor, hat den Speck schnell wieder auf den Hüften, am Ende vielleicht sogar mehr als vor der Abnehmspritze. Denn wie bei jeder vorübergehenden Diät lauert der Jo-Jo-Effekt. Was also tun? Weiterspritzen, um den Gewichtsverlust zu halten – ein Leben lang?

Ob das wirklich klappt, ist unsicher. „Daten aus der Zulassungsstudie weisen darauf hin, dass die Wirkung mit der Zeit verloren geht“, sagt Monika Bischoff, Ernährungsexpertin am Zentrum für Ernährung und Prävention (ZEP) des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in München. Doch selbst wenn der Effekt anhält, erreicht man durch sie nicht, was Fachleute anstreben: einen gesunden Lebensstil. „Wer mit Semaglutid weniger isst, aber weiterhin ungesund, riskiert eine Mangelernährung“, warnt Bischoff. Dass die neuen Mittel den endgültigen Sieg über die Adipositas bedeuten, glaubt sie daher nicht. Selbst wenn sie irgendwann zur Kassenleistung werden sollten. Derzeit sind Abnehmmedikamente als sogenannte Lifestyle-Mittel von der Erstattung per Gesetz ausgeschlossen.

Gesünder und anders essen, mehr bewegen: Das wirkt immer

Vielleicht auch, weil ein wirksames Abnehmrezept jederzeit kostenlos verfügbar ist: anders essen und sich mehr bewegen. So einfach. Und in Wahrheit so unendlich kompliziert. „Unsere adipogene Umwelt macht es uns extrem schwer“, sagt Bischoff. Nach einem langen Arbeitstag vor dem Computer tauschen wir, wenn die Kinder im Bett sind, den Bürosessel mit dem Fernsehsofa. Die Joggingrunde verschieben wir auf morgen. Mal wieder, weil schlicht die Energie fehlt. Keine Lust, noch Karotten zu schnippeln: Pizza und Schokokekse trösten eh viel besser. Und das auch noch zu Billigstpreisen. Bei der Sekretärin steht eine Schale mit Gummibärchen, im Gang ein Automat mit Softdrinks, beim Warten an der Supermarktkasse locken bunte Süßigkeiten. An jeder Ecke lauert ein Snack. Wer kann da schon widerstehen?

Die Antwort: erstaunlich viele. Zumindest eine gewisse Zeit. Vier von zehn Erwachsenen in Deutschland haben schon mal eine Diät gemacht. Hinzu kommen Abnehmwillige, die es mit Intervallfasten, gesunder Ernährung und regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio versuchen. Das funktioniert. Einige Monate lang, manchmal sogar Jahre. Bis irgendwas das Leben auf den Kopf stellt: ein Jobwechsel, eine Trennung, die Geburt eines Kindes. Das Gewicht zu halten rutscht in der Prioritätenliste nach hinten, die Waage unter den Badschrank. Wenn man sich wieder traut, draufzusteigen, zeigt sie mehr Kilos an als je zuvor. Inzwischen ist fast ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland adipös, hat also einen BMI von mehr als 30. Das Risiko für viele Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck ist bei ihnen deutlich erhöht.

Schwieriger als schlank werden: Schlank bleiben

Viel schwieriger, als Kilos zu verlieren, ist es nämlich, das Gewicht zu halten. Selbst nach medizinischen Programmen zur Gewichtsabnahme nehmen viele wieder zu. „Uns fehlen da noch die großen Erfolgsgeschichten“, sagt Pfeiffer. Dennoch: Einige schaffen es, schlank zu bleiben. Was machen sie anders?

In der neuen Leitlinie zur Behandlung von Adipositas, die dieses Jahr erscheinen soll, wird das Thema „Gewicht halten“ mehr Raum bekommen. „Aus großen Registern, die Menschen nach dem Abnehmen beobachtet haben, weiß man einiges, was wichtig ist“, sagt Prof. Dr. Hans Hauner, Ernährungsmediziner an der TU München und einer der beiden Koordinatoren der neuen Leitlinie. Ein Erfolgsrezept ist demnach viel Bewegung. „Etwa eine Stunde pro Tag sollte es sein.“ Zudem: Selbstmonitoring, ob per Ernährungs-App und Schrittzähler oder schlicht der Zahl auf der Waage.

Und wenn die mal wieder in die Höhe klettert, nicht zu frustriert sein. „Einfach zwei Wochen wieder beim Essen die Bremse ziehen“, sagt Hauner. Die geeignete Ernährung ist kalorienreduziert, arm an gesättigten Fettsäuren, dafür reich an Eiweiß und Gemüse. Damit der Erfolg anhält, ist zudem Unterstützung wichtig: „Man muss die Menschen begleiten – und das langfristig“, sagt Hauner. Denn keine Ernährungsschulung und kein Sportprogramm kann zuverlässig verhindern, dass man bei Stress wieder in alte Gewohnheiten rutscht. Dann braucht man einen Anker, eine Therapeutin oder eine Selbsthilfegruppe, die einen wieder auf Kurs bringt. „Wichtig ist eine Anlaufstelle, wo man sich wirklich verstanden fühlt“, sagt Bischoff.

Formula-Diät und Verhaltenstherapie helfen bei Adipositas

Zum Start in ein leichteres Leben eignet sich vor allem bei starkem Übergewicht eine ärztlich begleitete Formula-Diät, in der man kalorienreduzierte Eiweiß-Shakes zu sich nimmt. „Auch dies wird in der neuen Leitlinie stärker empfohlen“, sagt Hauner. Im Schnitt verlieren die Betroffenen damit fünf bis acht Kilo im Monat. „Viele spüren sich nach diesem Erfolg endlich wieder. Und mit diesem Gefühl arbeiten wir dann“, beschreibt Bischoff das Vorgehen. Im Münchner Zentrum für Ernährung und Prävention schließt sich dann ein Programm an, in dem die Teilnehmenden lernen, wie sie ihr Gewicht halten. Dauer: volle neun Monate. Dazu gehören Verhaltenstherapie, Kochkurse, regelmäßige Arzttermine, Sport­programm. Im Schnitt verlieren die Patientinnen und Patienten ein Fünftel ihres Körpergewichts, mehr als die Hälfte schafft es, den Gewichtsverlust langfristig zu halten.

Wenn nicht, könnten die neuen Medikamente eine Hilfe sein. An der Charité läuft gerade eine Studie, an der Menschen teilnehmen, denen es bislang nicht gelingt, ihr Gewicht zu halten. Etwa, weil Heißhungerattacken zu Essanfällen führen. „Manche berichten, dass sie sich richtig erlöst fühlen“, erzählt Pfeiffer. Sie sind nicht mehr Sklave ihres Appetits. Endlich. Für wie viele die Mittel ein Baustein in der Adipositas-Therapie sein können, ist noch unklar. Zu viele Fragen sind offen, auch fehlen Langzeitdaten. „Adipositas ist eine sehr kom­plexe chronische Erkrankung“, betont Bischoff. Der Kampf dagegen ist für Betrof­fene eine Lebensaufgabe. Und dabei ist jedes weitere Hilfsmittel ein großer Gewinn – selbst wenn es keine Wunder bewirkt.

Ina V., 38: „Gesund zu leben ist mir heute wichtiger, als was die Waage zeigt“

Ob Tennis, Schwimmen oder Leichtathletik: Als Jugendliche habe ich viel Sport gemacht. Doch dann kam die Ausbildung, das viele Sitzen als zahnmedizinische Fachangestellte. Und plötzlich ging es auf die Hüften. Bis Mitte 20 der Wendepunkt kam: Seit Jahren stieg ich erstmals wieder auf die Waage – und die zeigte fast 100 Kilo. Das war ein Schock. Ab dem Tag habe ich Kalorien gezählt, eine Weile nur mit Eiweiß-Shakes gelebt. Bis ich am Ende nur noch 56 Kilo wog. Ich war schlank. Glücklich war ich nicht. Ich habe mir damals alles verboten. Ich hatte dann viel Stress und habe irgendwann nicht mehr so auf das Gewicht geachtet. Ich heiratete, bekam ein Kind. Rumms – da waren es sogar 103 Kilo. Vor vier Jahren begann ich, mich auch beruflich mit gesunder Ernährung zu beschäftigen. Bolognese wird jetzt mit Kichererbsen-Nudeln gemacht. Heute gibt es Paprika-Curry-Suppe mit Rindfleisch und Kokosmilch. Außerdem würde ich am liebsten jeden Tag Sport machen – aber mit zwei Kindern geht das einfach nicht. Trotzdem glaube ich, dass ich jetzt absolut gesund lebe. Das ist mir wichtiger, als was die Waage zeigt.

Senay M., 54: „Dass ich keine Schlafmaske mehr brauche, macht mich glücklich“

Dass die Kilos plötzlich mehr wurden, fing bei mir etwa im Alter von 40 an. Es kamen Probleme mit der Schilddrüse dazu und ich musste auch länger Kortison nehmen. Durch die Medikamente nahm ich weiter zu. Ich hatte mir immer gesagt: „Ich möchte nie über 100 wiegen.“ Irgendwann waren es doch 105 Kilo. Beim Lungenarzt wurde dann festgestellt, dass ich nachts Atemaussetzer hatte. Es hieß, ich müsse ab jetzt zum Schlafen eine Maske tragen – vielleicht für immer. Auch die Zuckerwerte waren an der Grenze. Das machte mir Angst, weil meine Eltern Diabetes hatten. Meine Hausärztin empfahl mir dann einen Kurs am Münchner Uniklinikum rechts der Isar. Dort habe ich viel gelernt. Am Anfang haben wir ein Ernährungsprotokoll erstellt. So konnte ich erkennen, wo die Kilos herkamen. Zum Beispiel vom Naschen zwischendurch. Und ich habe zu viel süßes Obst gegessen. Während des Kurses hab ich 18 Kilo abgenommen. Die Schlafmaske brauche ich nicht mehr und die Zuckerwerte sind wieder gut. Darüber bin ich überglücklich. Ich bleibe eine Genießerin. Aber was ich esse, überwache ich heute mit einer App.

Georg N., 62: „Nach der Magen-OP fühlte ich mich wie neugeboren“

Wegen meines Gewichts gehänselt wurde ich schon als Kind. Essen war immer ein Trost, vielleicht auch, weil meine schwerbehinderte Schwester damals alle Aufmerksamkeit brauchte. Als Jugendlicher habe ich immer mal wieder eine Diät gemacht. Danach waren fünf, sechs Kilo runter – und schnell wieder drauf, wenn nicht sogar das Doppelte. Dennoch fühlte ich mich okay. Alles ging etwas langsamer, zum Beispiel beim Fußballspielen. Oder bei der Bundeswehr, wenn wir 20 Kilometer Leistungsmarsch hatten. Aber ich habe es bewältigt.

Nach einer gescheiterten Ehe bekam ich ein paar Jahre später große gesundheitliche Probleme. Als Unterhalt zahlender Papa von vier Kindern konnte ich mir zudem keine großen Sprünge leisten. Ich kaufte billig ein, viel Süßes. Schließlich wog ich 185 Kilo. Dadurch kam ich wegen eines Darmdurchbruchs ins Krankenhaus. Ich war fünf Wochen im Koma. Als ich aufwachte, hatte ich 70 Kilo verloren und dachte: Jetzt werde ich nie wieder dick. Leider kamen die Kilos doch wieder zurück. Vor vier Jahren bekam ich dann schwere Herzrhythmusstörungen. Mein Kardiologe sagte, dass ich 50 bis 60 Kilo abnehmen muss, wenn ich weiterleben will. Ich habe mich entschlossen, eine Schlauchmagen-OP durchführen zu lassen – wie bereits meine Lebensgefährtin. Am Anfang habe ich nur Suppe und Joghurt gegessen. Dann drei Gabeln Nudeln – und nichts ging mehr. Vorher hätte ich praktisch den ganzen Tag essen können. Zu sehen, wie die Kilos purzelten, war ein tolles Gefühl. Alles ging leichter, auch auf der Arbeit. Doch der Appetit wurde wieder mehr. Und auch die Kilos. Man darf nicht vergessen: Eine Magenverkleinerung ist nur eine Hilfestellung, um weiter gesund und bewusst abzunehmen.

Meine Diabetologin hat mir jetzt vor sechs Monaten Semaglutid-Spritzen verschrieben. Anfangs hatte ich mit großer Übelkeit zu kämpfen. Das hat sich gelegt. Dafür habe ich keinen so großen Appetit mehr. Seitdem sind wieder fünf Kilo runter. Und ich hoffe, dass es noch ein paar mehr werden. Meine Frau hilft mir dabei. Sie achtet sehr darauf, dass wir gesund essen, viel Gemüse und Eiweiß. Auch ein Spaziergang in der Natur gehört jetzt regelmäßig zu meinem Alltag dazu.

Thomas M., 55: „Die Wende kam, als meine Tochter ihre Abifeier hatte“

Softdrinks statt Wasser, das war in meiner Kindheit das Normale. Als Sohn eines US-Soldaten war unser Lebensstil sehr amerikanisch. Und ich muss zugeben: Ich war immer ein Süßmaul. Wenn ich später im Büro Stress hatte, griff ich in die Schublade, wo Gummibärchen und Schokolade lagen. Irgendwann wog ich 140 Kilo. Die Wende kam, als meine Tochter ihre Abifeier hatte. Ich musste mir einen Anzug kaufen und dachte: „Warum ist der denn so riesig?“ Und dann erst die Fotos! Das war schlimm. Danach habe ich die Cola und den Süßkram weggelassen und über drei Jahre 25 Kilo abgenommen. Vor vier Jahren erfuhr ich, dass ich Diabetes habe. Meine Frau sagte: „Versuch doch, ob du es ohne Medikamente schaffst.“ In einer Studie an der Charité habe ich mit einer Formula-Diät bis auf 87 Kilo abgenommen. Doch nach drei Monaten Eiweiß-Shakes sah alles super lecker aus. Das Gewicht ging wieder langsam rauf. Leider auch die Zuckerwerte. Jetzt bekomme ich Semaglutid. Aber der Appetit war nur ein, zwei Tage weniger. Inzwischen erhalte ich die höchste Dosis und hoffe, dass das Medikament doch noch wirkt. Und ich spiele wieder regelmäßig Tennis!


Quellen: