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Was ist ein Arzt ohne sein Stethoskop? Eine Chirurgin ohne ihr Skalpell? Oder gar eine Apothekerin ohne Medikamente? Sie können nicht ohne einander. In der Gesundheitsberichterstattung werden die einzelnen Instrumente, Geräte und Arzneimittel dennoch oft zu wenig berücksichtigt. Anders in der Kolumne von Sonja Gibis. Hier kommen die Gegenstände selbst zu Wort und berichten humorvoll aus ihrer Geschichte und ihrem Alltag. In dieser Folge: ein Glas Wasser.

Ich begrüße heute einen ganz besonderen Gast, der enorm wichtig für unser aller Gesundheit ist.

Ich würde sogar sagen: wichtig für das Leben. Auch Sie, wie Sie hier sitzen, wären ohne mich ein armseliges Häuflein, staubtrocken und leblos. Sie bestehen nämlich zu fast zwei Dritteln aus Wasser. Jede Zelle braucht mich, um zu funktionieren. Deswegen kommen Sie auch nicht lange ohne mich aus.

Stimmt. Manchmal vergesse ich zu trinken. Und merke es erst, wenn mich ein irrer Durst überfällt.

Wer Durst bekommt, hat schon zu lange gewartet. Dann herrscht in Ihrem Körper bereits Wassermangel. Auch Ihrem Kopf fehlt es dann an Klarheit. Und Sie machen beim Artikelschreiben mehr Fehler als sonst. Auf Nahrung können Sie wochenlang verzichten. Doch ohne Wasser überleben Sie nicht mehr als ein paar Tage.

Zum Wohl! Gekühlte Getränke stillen den Durst an heißen Tagen.

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Aber muss es unbedingt Wasser sein? Vor allem als Kind mochte ich ja Cola und Limo viel lieber.

Auch wenn so viele bunte Flaschen heutzutage in den Regalen der Getränkemärkte stehen: Reinem H2O kann nichts das Wasser reichen – kein ungesunder Zucker und keine Farbstoffe. Obwohl ich gerade etwas geflunkert habe: Ganz rein bin ich nicht. Das wäre auf Dauer auch überhaupt nicht gesund. In Trinkwasser sind normalerweise eine Menge Mineralstoffe und Salze gelöst, die Sie ebenfalls zum Leben brauchen.

Deshalb trinke ich heute auch jeden Tag nach dem Aufstehen sofort ein ganzes Glas Wasser.

Eine gute Entscheidung. So starten Sie gleich richtig in den Tag. Auch dann, wenn Ihr Morgen damit beginnt, dass Sie vor dem Frühstück erst mal ein paar Tabletten schlucken müssen. Denn auch bei der Arzneimittelsicherheit erfülle ich eine wichtige Aufgabe.

Was für ein Zufall. In der aktuellen Apotheken Umschau ist das unser Schwerpunktthema.

Dann ist es ja gut, dass Sie gerade mich eingeladen haben. Damit die Tabletten gut den Hals hinunterrutschen, braucht es nämlich etwas Hilfe.

Also mir fällt es ja leichter, eine Pille mit Saft oder Milch zu schlucken. Zum Beispiel neulich diese dicken Antibiotikum-Tabletten.

Sagen Sie mal: Lesen Sie Ihr eigenes Magazin nicht? Dann würden Sie nämlich wissen, dass das keine gute Idee ist.Gerade bei Antibiotika gibt es einige, die man auf keinen Fall mit Milch einnehmen sollte. Das enthaltene Kalzium führt dazu, dass sie schlechter wirken. Haben Sie denn mal den Beipackzettel gelesen, ob das bei Ihrem so ist?

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Ach, das mache ich nie. Da werde ich nur hypochondrisch.

Dann lassen Sie den Abschnitt über Nebenwirkungen eben weg. Aber wie Sie das Mittel richtig einnehmen, das sollten Sie unbedingt lesen. So ist es auch bei manchen Mitteln gegen Osteoporose wichtig, keine Milch dazu zu trinken. Wenn man Medikamente mit der falschen Flüssigkeit einnimmt, kann das die Wirkung erheblich beeinflussen.

Gibt es da noch mehr Getränke, die ungeeignet sind?

Natürlich! Auch Tee und Kaffee vertragen sich oft schlecht mit Medikamenten, ebenso manche Säfte. Vor allem Grapefruit, egal ob als Frucht oder Saft, sollte man eher meiden, wenn man Medikamente einnimmt. Völlig ungeeignet, um Arzneimittel herunterzuspülen, ist selbstverständlich auch Alkohol.

Und wie mache ich es nun richtig?

Ist das nicht so klar wie ein Gebirgsbach? Der beste Assistent bei der Einnahme von Medikamenten bin ich: ein Glas Wasser. Garantiert ohne Wechselwirkungen und dazu noch kalorienfrei.


Quellen: