Angst vorm Zahnarzt – wie der Praxisbesuch erträglicher wird

Vertrauen

Sprechen Sie in der Zahnarztpraxis Ihre Ängste an – und wovor Sie sich genau fürchten: vor dem Bohrer oder vor dem Ziehen eines Zahns? Reichen schon die Geräusche, um Sie im Zahnarztstuhl erstarren zu lassen? Einfühlsames Personal wird freundlich darauf eingehen, die Behandlung mit Ihnen abklären und die einzelnen Schritte geduldig erklären. Wenn aber die Chemie nicht stimmt, wird die Angst kaum schwinden. Die örtliche Zahnärztekammer bietet einen Überblick zu Zahnärztinnen und Zahnärzten mit Schwerpunkt „Behandlungsangst“.

Ablenkung

Manchmal genügen schon Entspannungsübungen oder bloße Ablenkung. Je nach Neigung kann das heißen, sich gedanklich in eine schöne Situation zu begeben, etwa in den letzten Urlaub. Prof. Dr. Peter Jöhren von der Zahnklinik Bochum rät manchen Ängstlichen, eigene Musik mitzubringen und sich damit schon im Wartezimmer abzulenken. Ist die Zahnärztin oder der Zahnarzt einverstanden, können Kopfhörer auch während der Behandlung getragen werden.

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Antischmerzspritze

„Das Schmerzempfinden ist sehr subjektiv“, sagt Prof. Dr. Peter Jöhren, Mitautor der Leitlinie zur Zahnbehandlungsangst. „Was dem einen ausreicht, muss noch lange nicht dem anderen genügen.“ Dementsprechend gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Schmerz auszuschalten oder zu dämpfen. Ein Gel kann Schmerzen am Zahnfleisch mindern. Noch wirksamer ist eine lokale Betäubung einzelner Zähne oder des ganzen Kiefers. Den Einstichschmerz können die Behandelnden lindern, indem sie vorab ein oberflächliches Betäubungsmittel auf das Zahnfleisch auftragen. Aber: Die Kasse ist nicht immer verpflichtet, diese Behandlung zu bezahlen – etwa nicht bei einer professionellen Zahnreinigung.

Hypnose

Manche Zahnärztinnen und Zahnärzte bieten für ängstliche Patienten eine Hypnose an, die aber selbst zu bezahlen ist. Ob das etwas bringt, ist wissenschaftlich noch nicht genügend erforscht. Die Leitlinie sagt aber, dass entsprechend ausgebildete Behandler unter sorgfältiger Abwägung eventueller Risiken die Hypnose nutzen können, wenn die Patientin oder der Patient das ausdrücklich wünschen.

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Psychotherapie

Ihnen bricht schon beim bloßen Gedanken an die Zahnarzt- praxis der Angstschweiß aus? Und Sie trauen sich deshalb nicht, einen Termin zu vereinbaren, selbst wenn Bedarf besteht? Dann kann eine echte Zahnarztphobie vorliegen, die sich mithilfe von Fragebögen definieren lässt. In diesem Fall hilft am besten eine Psychotherapie. Zahnärztinnen und Psychotherapeuten arbeiten dabei zusammen. In der Regel reichen drei bis fünf Termine. Trotz Skepsis sollten Ängst- liche den Therapiesitzungen zumindest eine Chance geben.

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Narkose

Selbst bezahlt werden muss das Inhalieren von Lachgas, das Patientinnen und Patienten beruhigt und wegdämmern lässt. Es sollte aber wegen seiner klimaschädlichen Wirkung nur ausnahmsweise angewendet werden. Möglich ist manchmal auch eine Vollnarkose, etwa bei großem Sanierungsbedarf. Diese wird bei diagnostizierter Angststörung sogar von der Kasse bezahlt. Der Nachteil: Die Angst ist damit nicht weg, und nicht jede Weiterbehandlung kann unter Vollnarkose erfolgen. Auch Kontrollbesuche sollten ohne Panik möglich sein. Also gilt: nur, wenn es gar nicht anders geht.

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