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Beim Diabetes-Medikament Ozempic, das den Wirkstoff Semaglutid enthält, wird es bis mindestens Ende 2024 Lieferengpässe geben. Das bestätigt Hersteller Novo Nordisk gegenüber der Apotheken Umschau. Zuvor hatte das Ärzteblatt berichtet.[1]

Grund dafür sei laut einem Sprecher von Novo Nordisk die hohe Nachfrage nach dem Medikament, das „aufgrund der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit weltweit sehr viel stärker gestiegen als wir erwartet hatten.“ Die Nachfrage habe zur Folge, dass die Firma „Lieferengpässe für alle Dosierungen und Packungsgrößen verlängert“ habe und bis ins vierte Quartal 2024 „zeitweilige Engpässe bei allen Stärken“ erwarte.

Medikament für Diabetes – und zum Abnehmen

Das Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid kommt als Mittel zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zum Einsatz. In bestimmten Fällen wird das Medikament aber auch zum Abnehmen verordnet. Mehr zu Semaglutid lesen Sie hier.

In sozialen Medien und der Berichterstattung stand Semaglutid vor allem wegen des Abnehm-Aspekts im Fokus. Viele Prominente erklärten öffentlich, Semaglutid zum Abnehmen zu nehmen, darunter Sharon Osbourne oder Robbie Williams. Das erhöhte die Nachfrage nach dem Mittel. Hersteller Novo Nordisk profitierte vom Hype und stieg zum wertvollsten europäischen Unternehmen auf.

Hersteller verweist auf Apotheke vor Ort

Falls das Medikament nicht verfügbar ist, sollen sich Patientinnen und Patienten am besten an die Apotheke vor Ort werden. Darauf verweist auch ein Sprecher von Novo Nordisk. Ihre Apotheke vor Ort kann unter anderem beim Großhandel oder in anderen Apotheken nach der Arznei fragen. Mit unserer Online-Apothekensuche finden Sie Ihre nächste Apotheke vor Ort.

Hüten Sie sich jedoch vor Fälschungen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte unter anderem im Sommer vor gefälschten Diabetes-Medikamenten, die seit 2022 in verschiedenen Regionen der Welt im Umlauf sind. Mehr dazu lesen Sie hier.

Rücksprache mit Ärztin oder Arzt halten

Falls das Medikament trotz allem nicht zu bekommen sein sollte, sollen Patientinnen und Patienten versuchen, mit ihrem Arzt eine Lösung zu finden: zum Beispiel, die Therapie anpassen lassen.

Novo Nordisk bittet Ärztinnen und Ärzte, das Mittel vor allem Menschen zu verordnen, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. Zwar entschieden am Ende die Ärztinnen und Ärzte, wie sie das Medikament verordnen, sagt ein Sprecher. Aber: „Jedes andere Anwendungsgebiet, inklusive Gewichtsregulierung, stellt eine Off-Label-Anwendung dar und gefährdet die Verfügbarkeit von Ozempic für Menschen mit Typ 2 Diabetes.“


Quellen: