Logo der Apotheken Umschau

Der DRK-Blutspendedienst West berichtet aktuell von erschöpften Blutkonservenvorräten in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Krankenhäuser müssen ihre Anforderungen drastisch reduzieren. Ähnliche Situationen zeichnen sich laut Ärzteblatt auch in anderen Bundesländern ab.

Schon mit den ersten Feiertagen und Brückentagen im Mai seien weniger Menschen zum Spenden bereit gewesen und in den Sommerferien verschärfe sich die Lage weiter. Wer etwa in einem Malaria-Risikogebiet wie Thailand im Urlaub war, dürfe danach sogar sechs Monate lang kein Blut spenden. Auch die Fußball-EM habe in diesem Jahr die Spendenbereitschaft gedrückt.

Hoffnung auf Neu-Spender

Erst im vergangenen Jahr wurden Blutspendebeschränkungen gegen homosexuelle Männer aufgehoben, um mehr Spender zu gewinnen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier:

Auch Menschen, die kein Blut sehen können, sollen sich auf Bitten der Spendedienste und Kiniken möglichst überwinden. Hier sind einige Tipps, wie es mit der Blutspende klappen kann:

„Jeden Tag anstrengen, um genügend Konserven vorzuhalten“

Daniela Krause, Direktorin des Instituts für Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Mainz, bestätigt die knappen Bestände: „Wir müssen uns jeden Tag anstrengen, um genügend Konserven vorzuhalten.“

Chefarzt Eray Yagmur vom Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern beobachtet besonders bei der Blutgruppe 0 negativ Engpässe, sieht aber noch keine Gefährdung der Krankenversorgung. Personen mit der Blutgruppe 0 negativ gelten als Universalspender, da ihr Blut mit allen anderen Blutgruppen kompatibel ist. Dies bedeutet, dass es in Notfällen, in denen die Blutgruppe des Empfängers möglicherweise nicht sofort bestimmt werden kann, verwendet werden kann. In solchen Situationen, in denen Zeit entscheidend ist, kann 0 negativ Blut schnell eingesetzt werden, ohne dass eine vorherige Typisierung erforderlich ist.

Sie wollen spenden? Alle Informationen zur Blutspende finden Sie hier.

Breites Einsatzspektrum

Neben dem Einsatz der Blutprodukte bei Operationen und Transplantationen versorgt die Blutbank Menschen mit Krebs-, Herz- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie Blutarmut. Außerdem wird das Blut in der Geburtshilfe für die optimale Versorgung von Müttern und Neugeborenen benötigt.