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Frage: Ich brauche eine Chemotherapie und habe große Angst vor Haar­ausfall. Kann man den verhindern?

Antwort von Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums: Die Medikamente der Chemotherapie greifen generell Zellen an, die sich schnell vermehren. Zum Beispiel Krebszellen — aber auch Haarwurzelzellen. Haarausfall ist oft die Folge. Ob die Haare tatsächlich ausfallen, hängt vom verabreichten Medikament ab. Bei manchen passiert das öfter als bei anderen. Auch die Dosierung spielt eine Rolle. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Sorgen. Den Haarausfall kann man leider nicht immer verhindern. Eventuell kann eine Kühlkappe auf dem Kopf helfen. Die Idee dahinter: Weil sich die Blutgefäße in der Kopfhaut zusammenziehen, wirkt das Medikament weniger auf die Haarwurzeln. Wie sinnvoll das ist, ist aber noch nicht abschließend geklärt.Auch wenn man Angst vor einem kahlen Kopf hat: Fast immer wachsen die Haare nach der Chemo wieder nach. Sie sind dann zwar erst einmal eine Weile kurz. Den meisten steht das aber viel besser, als sie denken.

Frage: Ich nehme im Winter oft Nasenspray, weil meine Nase ­verstopft ist. Mein Nasensekret riecht morgens oft übel und ist knallorange. Woran liegt das?

Antwort von Dr. Schamim Eckert, Fachapothekerin für Arzneimittel-information aus Neu-Anspach: Abschwellende Nasensprays sind bei Er­kältungen ein gutes Mittel. Sie machen die ­Nase vorübergehend frei, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen. So kann Schleim ablaufen und die Nebenhöhlen werden besser belüftet. Allerdings sollte man das Spray nicht länger als eine Woche verwenden. Nimmt man es regelmäßig, braucht man immer mehr Spray, damit die Nase abschwillt. Auf Dauer kann das die Schleimhäute schädigen und zu Verkrustungen führen. Auf denen fühlen sich Bakterien besonders wohl und vermehren sich. Das kann übel riechen und das Nasensekret bräunlich-rot verfärben. Man spricht von einer Stinknase. Nehmen Sie Erkältungssprays regelmäßig deutlich länger als eine Woche, braucht es sozusagen einen Entzug. Lassen Sie sich am besten ärztlich oder in Ihrer Apotheke beraten, wie Sie weiter vorgehen.

Frage: Ich komme nur bei der Selbstbefriedigung zum Orgasmus, nicht beim Sex. Wie lässt sich das ändern?

Antwort von Dr. Heike Melzer, Sexualtherapeutin aus München: An sich gilt: Wer masturbieren kann, sollte auch beim Sex zum Höhepunkt kommen. Probieren Sie zusammen aus, was Ihnen gefällt. Wem das schwerfällt, dem hilft vielleicht, zu verstehen, wie verschieden wir sind: Genauso wie manche Männer früher oder später ejakulieren, kommen manche Frauen schneller oder langsamer als andere. Überhaupt: Nur zwei von zehn Frauen erleben vaginale Orgasmen beim Geschlechtsverkehr. Für die meisten sind Klitoris und Vulva Zentrum der Lust, der Penis verfehlt dies beim Eindringen. Da können eine andere Stellung, ein Toy, eigenes oder gemeinsames Streicheln aushelfen. Zu viele Pornos und Toys können aber auch abstumpfen. Diese wegzulassen macht leichter erregbar. Und: Vergessen Sie nicht das Kopfkino! Wir bremsen uns oft selbst aus, wenn wir uns unwohl fühlen. Lassen Sie sich Zeit, und sorgen Sie für sich: Der Kopf ist das größte Lustorgan!