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Ich fühle mich in der Öffentlichkeit unwohl, weil ich das Gefühl habe, dass ich bewertet werde. Ist das normal?

Antwort von Dr. Dyrk Zedlick, Fach­arzt für Psychiatrie und Psycho­therapie in Leipzig:

In der Pubertät oder als junger Erwachsener kann das ganz normal sein. Das Gefühl, in der Öffentlichkeit bewertet zu werden, kann aber auch Symptom einer sozialen Phobie sein. Vor allem dann, wenn man sich deswegen sozial zurückzieht und Situationen in der Öffentlichkeit meidet. Ist das der Fall, sollte man sich Hilfe suchen.

Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt verweist Sie an Anlaufstellen wie eine psychosoziale Sprechstunde oder eine Facharztpraxis in der Nähe. Je nach Diagnose wird meist eine kognitive Verhaltenstherapie verschrieben. Dabei ist das Ziel, zum Beispiel in kleinen Gruppen ganz bewusst Angstsituationen herbeizuführen und zu meistern. So traut man sich Schritt für Schritt wieder mehr in die Öffentlichkeit. Medikamente wie Antidepressiva können im Einzelfall bei der Therapie unterstützen.

Ich habe viele Mitesser auf der ­Nase. Was kann ich dagegen machen?

Antwort von Stefanie Knarr, Apothekerin aus Oettingen in Bayern:

Mitesser entstehen, wenn sich viel Talg in den Hautporen sammelt und sie verstopfen. Vor allem in der Jugend produziert der Körper mehr Talg, weshalb man in diesen Jahren zu Mitessern und Akne neigt. Wichtig: Drücken Sie nicht herum, sonst können Keime und Bakterien in die Poren gelangen. Um das Hautproblem effektiv zu bekämpfen, hilft es, sich in der Apotheke beraten zu lassen. Unabhängig vom Hauttyp eignen sich pH-neutrale Waschlotionen. Sie schonen die Haut, da sie etwa den gleichen pH-Wert haben wie diese. Kurzfristig helfen auch kleine Mitesser-Pflaster. Ansonsten gibt es Arzneimittel, zum Beispiel mit Salicylsäure. Aber Achtung in der Sonne: Die Mittel machen die Haut oft empfindlicher für UV-Strahlung. Wenn Sie das Problem nicht in den Griff bekommen oder es Sie stark belastet, sollten Sie ­eine Hautarztpraxis aufsuchen.

Eine gute Bekannte bekommt einen künstlichen Darmausgang. Ich ekle mich ein wenig davor. Wie begegne ich ihr am besten?

Antwort von Kerstin Kirchhofer, ­Stomaträgerin aus Nabburg:

Wenn Sie sich wirklich ekeln, ist das erst mal schwierig – mit Ekel möchte man sich nicht beschäftigen. Aber es hilft, sich zu informieren und mit Ihrer Bekannten darüber zu sprechen, Interesse zu zeigen. Denn am Ende passiert bei Stomaträgern genau das Gleiche wie bei allen anderen: Sie haben Stuhlgang – eben nur über einen künstlich angelegten Ausgang in der Bauchdecke. Und: Sie haben keinen Schließmuskel, der den Stuhl aufhält. Manchen Betroffenen hilft auch ein leicht humorvoller Umgang mit dem Stoma – das ist aber sehr indi­- vi­duell. Vor allem in Partnerschaften oder in der Familie ist es wichtig, darüber offen zu reden.