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Ich habe immer ­wieder Probleme mit meinen Hämorriden. Kann ich trotzdem Analsex haben?

Antwort von Dr. Bernhard Strittmatter, Proktologe in Freiburg:

Das kommt darauf an. Wenn Sie nur unter Juckreiz leiden, spricht nichts gegen Analsex. Gehen Ihre Beschwerden aber mit Blutungen oder Schmerzen einher, würde ich eher davon abraten. Dann ist die Gefahr größer, dass es nach dem Sex zu Infektionen und Entzündungen kommt. Schmerzen im Bereich des Afters deuten eher auf eine Fissur hin, also einen Riss in der Analschleimhaut. Eine solche Verletzung kann sich durch Analsex tatsächlich weiter verschlimmern. Generell ist die Analschleimhaut sehr anfällig für Mini-Verletzungen. Diese sind leider die perfekte Eintrittspforte bei Infektionen. Deshalb sind Kondome auch beim Analsex wichtig. Achten Sie außerdem da­rauf, viel Gleitgel zu verwenden, ­damit es gar nicht erst zu Verletzungen oder Schmerzen kommt.

Seit der Corona-Pandemie bin ich introvertiert. Mich stört das, früher war ich offen und zugänglich. Was kann ich tun?

Antwort von Prof. Dr. Eva Asselmann, Psychologin an der Health and Medical University in Potsdam:

Wahrscheinlich sind Sie einfach etwas aus der Übung. Versuchen Sie, Kontakten nicht aus dem Weg zu gehen. Wenn Sie zum Beispiel die Nachbarin im Flur treffen, reden Sie mit ihr kurz übers Wetter. Rufen Sie Ihre Freunde an. Vielleicht ergibt sich sogar ein Treffen. Wer introvertiert ist, ist nicht automatisch schüchtern oder sozial gehemmt. Soziale Kontakte erschöpfen Sie einfach eher. Extrovertierte Menschen empfinden soziale Kontakte als erholend. Horchen Sie in sich hinein: Wenn Sie in der Pandemie bemerkt haben, dass Ihnen die Zeit für sich guttut, dann genießen Sie diese. Wenn Sie eigentlich gerne mehr Kontakte hätten, sich aber gehemmt oder ängstlich fühlen, dann versuchen Sie, daran zu arbeiten. Kommen Sie alleine nicht weiter, gerne auch mit professioneller Hilfe.

Mein neuer Freund hat sehr ungepflegte Zehennägel, ich finde das eklig. Wie spreche ich das Thema an?

Antwort von Alexandra Hartmann, systemische Paartherapeutin in München:

Am besten ist es immer, Probleme in einer Beziehung direkt anzusprechen. Gerade wenn man noch nicht so lange zusammen ist, fällt einem das häufig schwer. Versuchen Sie es trotzdem. Ich empfehle, möglichst „Ich-Botschaften“ zu formulieren. Also nicht zu sagen: „Deine Füße sind aber ungepflegt.“ Sondern: „Du weißt ja, dass ich selbst großen Wert auf meine gepflegten Füße lege. Deine Füße empfinde ich als etwas ungepflegt – und das stört mich tatsächlich.“ Ein eleganter Weg könnte auch sein, einen Gutschein für Pediküre zu verschenken. Das wäre dann sozusagen ein Wink mit dem Zaunpfahl. So oder so, das Problem mit den Fußzehennägeln kann eine gute Übung dafür sein, auch in Zukunft offen und ehrlich über Probleme in der Beziehung zu reden.


Quellen: