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Unsere Tochter, 5, hat uns beim Sex überrascht, als sie nachts in unser Schlafzimmer kam. Sollen wir das mit ihr besprechen?

Antwort von Giovanni De Santis, Psychologe aus Fürth:

Erst mal Ruhe bewahren. Geben Sie nicht das Gefühl weiter, dass etwas „Falsches“ geschehen ist. Fragen Sie Ihr Kind zunächst, was es braucht, ob alles gut ist. „Besprechen“ im Sinne von aufklären müssen Sie das Geschehene eher nicht. Aber: Wundert sich Ihre Tochter, was Mama und Papa in der Nacht gemacht haben, sollten Sie kindgerecht antworten.

 Zum Beispiel: „Du weißt ja, dass Mama und Papa sich sehr lieb haben. In der Nacht kuscheln wir manchmal eng miteinander und machen vielleicht Geräusche, weil es uns so gefällt.“ Sie müssen das nicht ausführlich erklären, aber gehen Sie auf die Fragen Ihrer Tochter ehrlich ein. Für die Zukunft können Sie dann eine Regel aufstellen. Zum Beispiel: klopfen, bevor man in das Schlafzimmer kommt.

Seit Jahren gehe ich ins Solarium.Muss ich Angst ­haben, ­Hautkrebs zu bekommen?

Antwort von Prof. Dr. Regina Renner, Hautärztin aus Esslingen:

Ja, wer regelmäßig ins Solarium geht, hat ein erhöhtes Risiko, irgendwann an hellem oder dunklem Hautkrebs zu erkranken. Die Strahlung schädigt das Erbgut der Hautzellen. Vor allem junge Menschen unter 35 Jahren sollten nicht ins Solarium gehen. Jeder einzelne Besuch dort steigert das Risiko, später im Leben zu erkranken. Auch auf ein „Vorbräunen“ im Solarium sollte man dringend verzichten. Denn: Jede Bräunung ist ein Hilferuf der Haut. Sie produziert mehr Melanin und versucht dadurch zu verhindern, dass die Strahlung die Erb­substanz DNA schädigt.

 Außerdem hält die Solarium-Bräune meist nur sehr kurz an. Wer im Winter ins Solarium geht, um die Stimmung aufzuhellen, sollte sich lieber andere Wege suchen. Gehen Sie an die frische Luft und machen Sie Sport. Und wer sich mit etwas dunklerem Teint schöner findet, sollte lieber einen Selbstbräuner verwenden, den die Haut gut verträgt. Unabhängig davon: Beobachten Sie Ihre Haut und lassen Sie auffällige Flecken ärztlich abklären.

Mir, männlich, 53, wachsen plötzlich kleine Brüste. Mich stört das extrem. Kann ich dagegen ­etwas tun?

Antwort von Prof. Dr. Arnulf Stenzl, Urologe aus Tübingen:

Das kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals wachsen die Brüste, weil sich Fett an der Brust sammelt. Das lässt sich meist durch die Lebensweise beheben: mehr Bewegung, Alkohol nur maßvoll, wenig rotes Fleisch und industriell verarbeitete Lebensmittel. Wichtig ist, das Verhältnis von Fett- und Muskelgewebe zu verändern. Aber: Es kann auch an Medikamenten oder an den Hormonen liegen. Viele Männer produzieren mit zunehmendem Alter weniger Testosteron und das Gleichgewicht der Hormone ändert sich zugunsten des Östrogens.

Das sorgt dafür, dass mehr Brustdrüsengewebe gebildet wird. Es kommt zu einer sogenannten Gynäkomastie – einer gutartig vergrößerten Brust. Sie erhöht das Risiko, auch als Mann an Brustkrebs zu erkranken. Tasten Sie Ihre Brust zum Beispiel beim Duschen regelmäßig auf Knoten ab. Und lassen Sie die Ursache für die Vergrößerung in Ihrer Hausarztpraxis oder bei Ihrem Urologen abklären.