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Ich kann meinen Stuhlgang manchmal nicht zurückhalten. Gibt es Inkontinenz beim Stuhldrang?

Antwort von Dr. Bernhard Strittmatter, Proktologe aus Freiburg im Breisgau:

Ja, das gibt es. Man bekommt plötzlich starken Stuhldrang und muss ganz dringend auf die Toilette, weil man es nicht mehr zurückhalten kann. Diese Form von Inkontinenz kann verschiedene Ursachen haben – zum Beispiel ein Reizdarmsyndrom, eine Laktose- oder Fruktoseintoleranz oder Durchfall. Am besten meiden Sie fetthaltige Mahlzeiten und passen Ihre Ernährung an. Ein fester Rhythmus hilft: morgens zum Beispiel einen Kaffee trinken oder frühstücken, im Anschluss auf die Toilette gehen und versuchen, den Darm komplett zu entleeren. So ist man vor ungewolltem Stuhldrang unterwegs erst mal sicher. Wenn Sie öfter das Gefühl haben, Sie können Ihren Stuhlgang nicht bewusst steuern, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Im Alter nimmt die Inkontinenz zu, da der Schließmuskel schwächer wird. Stuhlinkontinenz ist nach wie vor ein Tabuthema, obwohl sie ­etwa zwei bis vier Millionen Deutsche betrifft, psychisch sehr belastet und sozial isoliert.

Mir wachsen an den Schienbeinen oft die Haare ein. Mache ich bei der Rasur etwas falsch?

Antwort von Prof. Dr. Regina Renner, Hautärztin aus Esslingen am Neckar:

Nein, bei der Rasur können Sie eigentlich nicht viel falsch machen. Haare wachsen ein, wenn sie die letzte Hautschicht nicht mehr durchbrechen. Wer die Beinhaare rasiert, trimmt sie im Grunde nur bis zur obersten Hautschicht. Die Haare sollten dann ganz normal wieder sichtbar nachwachsen und nicht unter der Oberfläche. Dabei macht es übrigens wenig Unterschied, ob man in oder entgegen der Richtung des Haares rasiert. Ein Tipp: Sie können einen Ein-Millimeter-Aufsatz verwenden. So schneiden Sie die Haare nicht ganz ab und stellen sicher, dass alle Haare bei der Rasur oberhalb der Hautbarriere nachwachsen. Wer hingegen die Haare samt Wurzel herauszieht, zum Beispiel mit einem Epilierer, riskiert Probleme. Die neuen Haare wachsen unter der letzten Hautbarriere heran und durchbrechen diese unter Umständen nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem Menschen mit borstigem, dunklerem Haar zu eingewachsenen Haaren neigen. Sollten Sie an einer Stelle häufiger Probleme haben, berät Sie Ihre Hautärztin oder Ihr Hautarzt und zeigt Ihnen mögliche Alternativen auf.

Meine Freundin hat Flugangst. Wie kann ich ihr helfen?

Antwort von Dr. André Wannemüller, Psychotherapeut aus Bochum:

Gleich vorweg: Wir erfahren von Unfällen, nicht aber von all den sicher gelandeten Flügen. Helfen Sie Ihrer Freundin, solche Nachrichten einzuordnen, zum Beispiel durch Statistiken. Dann sprechen Sie die Ängste durch: je konkreter, desto besser – aber ohne Druck. Erfragen Sie auch, wie sie sich vorbereitet. Tabletten oder bestimmte Rituale eignen sich nicht – die Betroffenen ordnen später falsch zu, den Flug nur dank solcher Hilfsmittel überstanden zu haben. Ermutigen Sie Ihre Freundin, lieber zu fühlen, was die Angst mit ihr macht. Wenn sie während des Fluges Panik bekommt, können Sie betonen, dass Angst ungefährlich ist. Einmal auf dem Höhepunkt, nimmt sie von allein wieder ab. Notfalls helfen auch Atemübungen: dann nicht auf tiefes Ein- und Ausatmen, sondern auf langes Ausatmen fokussieren und dabei die Lippen aufeinanderpressen. Nach dem Flug besprechen Sie gemeinsam: Was ist wirklich passiert? Die Erkenntnis kann sein: Ein Risiko besteht immer. Aber das ist klein, und damit müssen wir täglich leben.