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„Kein Boot zurück ans Festland“

Marisa Gold, Ressort Leben und Psyche

Ich saß mit Lebensmittelvergiftung auf den Perhentian-Inseln in Malaysia fest. Es waren gerade muslimische Feiertage. Deshalb fuhr kein Boot zurück ans Festland. Strom gab es nur eine Stunde am Tag – die einzige Zeit, in der der Ventilator funktionierte. Ich lag im Bett, konnte nichts bei mir behalten und schwitzte vor mich hin. Einheimische brachten mir sogenannte chinesische Medizin in Form kleiner Kügelchen und Iso-Drinks. An der Wand krabbelten Echsen, auf der Toilette Kakerlaken und über dem Dach hörte ich die riesigen Warane. Was ich gelernt habe: nie wieder ohne Durchfallmedikament!

„Leider sprach ich kein Portugiesisch“

Emily Loher, Ressort Medizin

Auf Madeira war sie plötzlich da: die verstopfte Nase. Wir hatten Wanderungen geplant – und da ich bereits hochschwanger war, kam ich nun noch schneller aus der Puste. Ich durchsuchte unsere Reiseapotheke, doch Nasenspray fehlte. Wir fuhren in den nächstgrößeren Ort, wo eine freundliche Apothekerin mir helfen wollte. Leider sprach ich kein Portugiesisch, sie kein Englisch. Dank Übersetzungs-App gelang es dann: Ich bekam Nasenspray, das für Schwangere geeignet war. Jetzt darf neben Nasenspray für Erwachsene auch eines für meinen zweijährigen Sohn nicht fehlen.

„Alles voller Allergene“

Dr. Roland Mühlbauer, Wissenschaftliche Redaktion

Ich hatte eine Freundin besucht, die in Sachsen mit dem „Historischen Besiedlungszug“ unterwegs war. Dabei zieht man mit von Pferden gezogenen Planwagen mehrere Tage umher. Was ich nicht bedacht hatte: Alles war dort voller Pferdeallergene. Ich habe darauf reagiert und kaum mehr Luft bekommen. Nach Luft japsend musste ich eine längere Strecke fahren, bis ich mir bei einer Notdienst-Apotheke ein Asthmaspray besorgen konnte. Als Arzt brauchte ich kein Rezept vorzulegen, sonst wäre es noch komplizierter geworden. Nun achte ich viel stärker darauf, Asthmaspray und Antiallergika dabeizuhaben.

„Baby-Zahngel als Tablettenersatz“

Dr. Kareen Seidler, Audio-Redaktion

Wir haben Silvester in einer Ferienwohnung auf dem Land verbracht. Ein Freund von mir hat starke Zahnschmerzen bekommen. Es war Feiertag und keine Apotheke in der Nähe. Zum Glück hatte ich noch Zahnungsgel für mein Baby dabei – immerhin eine kleine Linderung in der Not. Schmerztabletten wären natürlich die bessere Option gewesen.

„Die Migräne hat mich umgehauen“

Dr. Lillian Reiter, Ressort Medizin

Italien, Hochsommer, Familienurlaub. Und dann eine Migräneattacke. Die Migräne kam zu der Zeit völlig unvorhersehbar und hat mich komplett umgehauen. Ich lag mit Kopfschmerzen und Übelkeit in unserem Bungalow ohne Klimaanlage. Draußen konnte ich meine Eltern, meinen Mann und die Kinder reden und spielen hören. Das war unglaublich frustrierend. Mein Mann ist dann am nächsten Tag losgezogen und hat tatsächlich Metoclopramid aufgetrieben. Da er Arzt ist, konnte er das rezeptpflichtige Medikament kaufen. Es war wie eine Befreiung aus der Hölle. Seitdem habe ich immer ein Mittel gegen Übelkeit dabei.

Das kommt mit. Gut ausgestattet auf Reisen:

  • Schmerz- und Fiebermittel (zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen)
  • Fieberthermometer
  • Halsschmerztabletten
  • Nasenspray
  • Mittel zur Wunddesinfektion
  • Handdesinfektionsgel
  • Insektenschutz
  • Pflaster und Wundauflagen
  • Wund- und Heilsalbe
  • Elektrolytmischung
  • Medikamente gegen Reiseübelkeit
  • Arzneimittel gegen Durchfall
  • Präparate gegen Sonnenbrand, Insektenstiche oder Juckreiz
  • Medikamente bei individueller Erkrankung in ausreichender Menge (zum Beispiel Blutdrucksenker, Asthmaspray, Allergiemittel)

Je nach Reiseziel können auch andere Medikamente nötig werden, zum Beispiel Ohrentropfen bei einem Tauchurlaub oder eine Malariaprophylaxe. Lassen Sie sich beraten!


Quellen:

  • ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände : Checkliste Reiseapotheke. https://www.abda.de/... (Abgerufen am 03.05.2024)