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Ich glaube, ich habe einen Scheidenpilz. Kann ich das selbst feststellen – und was tue ich dann?

Antwort von Dr. Elke Philipp, Frauenärztin in München:

Ein Scheidenpilz ist eine normalerweise harmlose Infektion und wird meist von körpereigenen Pilzen ausgelöst. Er zeigt sich etwa durch starken Juckreiz und Ausfluss, der weiß, krümelig und geruchslos ist. Wenn Sie eine Pilzinfektion vermuten, können Sie sich in der Apotheke rezeptfrei Vaginalzäpfchen oder -cremes mit pilzhemmenden Wirkstoffen besorgen. Es gibt sie etwa als 3-Tages-Kur. Wenden Sie sie nach Packungsbeilage an. Verzichten Sie während dieser Zeit auf Sex. Verschwinden die Symptome nicht, sollten Sie eine gynäkologische Praxis aufsuchen. Hier kann festgestellt werden, ob ein Pilz oder etwas anderes dahintersteckt. Bei Bedarf erhalten Sie ein Rezept. Wer sich häufiger infiziert, sollte den Intimbereich möglichst „luftig“ lassen: etwa nachts ohne Unterwäsche schlafen, weite Hosen tragen, auf Slipeinlagen und Tampons verzichten.

Mich stören meine vielen Nasenhaare. Wie entferne ich sie am besten?

Antwort von Dr. Bernhard Junge-Hülsing, HNO-Facharzt in Starnberg:

Nasenhaare haben natürlich ihren Zweck. Sie reinigen, erwärmen und befeuchten die Atemluft. Im Alter aber wachsen sie häufig dichter und schneller, besonders bei Männern. Dann kann man sie selbst mit speziellen Nasenhaarscheren kürzen. Die Scheren haben abgerundete Spitzen, um Verletzungen zu vermeiden. Sie sind zum Beispiel in der Apotheke erhältlich. Oder Sie verwenden einen elektrischen Nasenhaarschneider aus dem Elektrofachhandel. Für beide gilt: nicht zu tief in die Nase gehen und die Schleimhaut möglichst nicht berühren. Dort verlaufen Blutgefäße, es könnte zu Nasenbluten kommen. Achten Sie darauf, dass nicht zu viele abgeschnittene Nasenhaare an die Schleimhaut gelangen. Die daran anheftenden Bakterien könnten Infektionen auslösen. Zupfen Sie die Haare auch nicht aus. Das tut weh und kann außerdem Blutungen auslösen.

Uns ist beim Sex das Kondom gerissen. Kann ich mir die „Pille danach“ in der Apotheke holen?

Antwort von Marta Sommerkamp, Apothekerin in Straelen:

Ja, bei Verhütungsfehlern, wenn etwa das Kondom reißt, man die Pille vergessen hat oder deren Wirkung durch Erbrechen und Durchfall beeinträchtig sein kann, bekommen Sie in der Apotheke rezeptfrei die „Pille danach“. Damit sie wirkt, sollte sie so schnell wie möglich eingenommen werden. Die „Pille danach“ verzögert den Eisprung und wirkt deshalb nicht mehr, nachdem dieser bereits stattgefunden hat. Kommen Sie am besten persönlich in die Apotheke, damit gemeinsam mit Ihnen der richtige Wirkstoff ermittelt werden kann. Unerlässliche Informationen dafür sind der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs, Ihr Zyklus, ob Sie noch andere Medikamente einnehmen und an Unverträglichkeiten leiden. Bei uns in der Apotheke beraten wir Sie diskret und einfühlsam in separaten Räumlichkeiten, um die Privatsphäre zu schützen. Wichtig: Die „Pille danach“ ist eine reine Notfallverhütung und ersetzt keine regelmäßige Verhütungsmethode.


Quellen:

  • Guideline of the German (DGGG), Austrian (OEGGG) and Swiss (SGGG) Society of Gynecology and Obstetrics: Vulvovaginal Candidosis (Excluding Mucocutaneous Candidosis). https://www.thieme-connect.de/... (Abgerufen am 16.05.2024)