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Apotheken vor Ort sind wichtig, weil …

… dort Expertinnen und Experten für unsere Gesundheit arbeiten. Sie beantworten Fragen zu Dosierungen von Arzneien, zu Neben- und Wechselwirkungen. Daneben bieten Apotheken vor Ort Spezialisierungen und besondere Serviceleistungen an. Sie helfen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Aber: Seit 2008 hat fast jede fünfte Apotheke hierzulande zugemacht. Auf 100 000 Einwohner und Einwohnerinnen kommen nicht einmal mehr 21 Apotheken. 32 sind es im EU-Durchschnitt. Vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen fehlen sie. Um alle Menschen rund um die Uhr mit Arzneimitteln zu versorgen, braucht es ein flächendeckendes Netz.

„Wir sind nah dran an den Leuten“

Andrea Heitzer, 38, Falkenstein

Ich habe eine Apotheke übernommen, weil es mir als Falkensteinerin wichtig ist, dass es für die Menschen hier eine medizinische Grundversorgung gibt. Seit 2023 bin ich Inhaberin, davor habe ich als angestellte Apothekerin in der Schloss-Apotheke gearbeitet. Ich will sie so weiterführen, dass die Leute gerne zu uns kommen. Klar, es war in den letzten Jahren nicht immer einfach, und die finanziellen Herausforderungen betreffen auch uns. Trotzdem bereue ich keinen Tag, dass ich die Apotheke übernommen habe.

Ich gebe nicht auf, weil …

Ich bin einfach gerne Apothekerin! Es macht mir Spaß, Menschen zu helfen, wenn sie Fragen zu ihren Medikamenten haben. Ich mag vor allem die Vielseitigkeit meines Berufs: Wir sind nah dran an den Leuten, stellen selbst Arzneimittel her, müssen aber auch kaufmännische Entscheidungen treffen. Das ist eine schöne Abwechslung. Am meisten schätze ich den direkten Draht zu den Menschen, die jeden Tag zu uns kommen. Wir haben so viele tolle Stammkunden! Ich weiß, wie wichtig die pharmazeutische Versorgung auf dem Land ist. Und jeden Tag spüren wir, wie sehr die Menschen das wertschätzen. Gerade für Ältere und Familien mit kleinen Kindern ist die Apotheke vor Ort unerlässlich. Zum Glück habe ich ein großartiges Team, sodass wir unsere Arbeit gut managen können. Ich habe meinen Beruf schon immer gemocht und daran hat sich für mich auch als Inhaberin nichts geändert.

„Ich bin mit Herzblut dabei“

Ozan Hirlak, 34, Krefeld

Ich habe eine Apotheke übernommen und mir damit einen lang gehegten Traum erfüllt. Während eines Schulpraktikums erhielt ich tiefe Einblicke in den Beruf. Zu sehen, wie Apotheker und Apothekerinnen eine direkte Wirkung auf das Leben anderer haben, hat mich sehr beeindruckt. Das wollte ich unbedingt auch.

Als ich beschloss, mich selbstständig zu machen, war mir eins besonders wichtig: dass ich mich mit der Apotheke, die ich übernehme, identifizieren kann. Die Roland Apotheke erfüllt genau dieses Kriterium. Wir sind zum einen eine ganz klassische Vor-Ort-Apotheke. Der Mittelpunkt meiner Arbeit und der meines zwölfköpfigen Teams ist, alle persönlich zu betreuen. Zudem sind wir spezialisiert, etwa in den Bereichen Infektiologie, Reiseimpfungen, Heimversorgung. Diese Kombi macht uns zukunftsfähig.

Ich gebe nicht auf, weil …

Ich gehe jeden Tag aufs Neue mit viel Herzblut an die Sache – besonders wenn es darum geht, dass sämtliche Arzneimittel verfügbar sind. Gerade in diesen Zeiten, in denen es immer wieder zu Lieferengpässen kommt. Ich habe stets alle Bestände im Blick und plane so, dass wir eine unterbrechungsfreie Therapie gewährleisten können.

„Meine Apotheke ist mein Baby“

Ihab Alnwakeel, 39, Oberhausen

Ich habe eine Apotheke übernommen, weil ich die Herausforderung liebe. Meine Frau und ich sind 2016 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Nicht als Flüchtlinge, sondern mit einem studentischen Visum. Damit meine Approbation anerkannt wurde, musste ich viele Hürden meistern. Mein großes Ziel war es, irgendwann hier in Deutschland eine eigene Apotheke zu führen. Im Februar 2023 habe ich die Ruhrland Apotheke übernommen. Mein Team ist international. Das zeichnet uns aus. Wir können unsere Kunden und Kundinnen in sieben Sprachen beraten.

Ich gebe nicht auf, weil …

Gegenüber meinen Angestellten habe ich Verantwortung. Ich spüre durch die sich ständig ändernde Gesetzeslage einen großen Druck, der auf uns allen lastet, die wir in der Apotheke arbeiten. Wie viele Wochenstunden ich in meiner Apotheke verbringe, habe ich noch nie gezählt, weil ich weiß: Das was ich mache, hilft den Menschen. Die Apotheken vor Ort sind enorm wichtig. Klamotten kann man online bestellen, aber doch keine Medikamente.

„Corona war für mich ein Startschuss!“

Suzana Stojanovic, 52, Berlin-Steglitz

Ich habe eine Apotheke übernommen, weil das schon sehr lange mein Plan war. Der Zeitpunkt schien nur nie der richtige zu sein. Als am 13. März 2020 der Corona-Shutdown kam, dachte ich: Es verändert sich gerade eh alles, ich will mich auch verändern. Bis zu meinem 50. Geburtstag wollte ich eine passende Apotheke gefunden haben. Und hier in Steglitz habe ich die Titania-Apotheke entdeckt und im Januar 2021 übernommen. Wir sind eine kleine Kiez-Apotheke. Wir kümmern uns um Laufkundschaft und vor allem um die Menschen, die hier in der Nähe wohnen. Viele kenne ich beim Namen, ich weiß, welche Probleme sie haben. Ich glaube, das ist der Grund, warum sie zu uns kommen und sich aufgehoben fühlen. Dafür sind Leute auch bereit, sich anzustellen und zu warten.

Ich gebe nicht auf, weil …

Ich spüre, wie wichtig es für Menschen ist, dass es eine Apotheke vor Ort gibt. Ich empfehle jedem Apotheker und jeder Apothekerin, die nicht mehr in einer Offizin arbeiten, immer mal wieder dort zu hospitieren, um zu spüren, was dieser direkte Kontakt bewirken kann.


Quellen: