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Dr. Thomas Wilckens, 66 Jahre, München

Ich schaue mir die Surfer am Eisbach schon lange an. Die stehende Welle im Englischen Garten ist weltbekannt! Dementsprechend viel Publikum hat man dort. Im Herbst 2016 habe ich dann zusammen mit meiner Tochter beschlossen, erst mal an der Floßlände anzufangen. Im darauffolgenden Herbst sind wir an den Eisbach gegangen, wo das Surfen wesentlich schwieriger ist. Am Anfang waren wir beide nur sehr kurz auf der Welle. Bei mir war das eher Baden mit Surfboard. Wir haben uns aber nicht unterkriegen lassen, weiter geübt und wurden immer besser. Meine Tochter surft inzwischen in Wettbewerben und war Dritte bei der Deutschen Meisterschaft 2022. Ich bin sehr stolz auf sie! Obwohl wir zeitgleich angefangen haben, ist ihre Lernkurve viel steiler. Aber auch wenn ich dieses Niveau nicht mehr erreichen werde, macht mir das Surfen unheimlich viel Spaß. Es ist ein unglaubliches Gefühl, auf einer Welle zu stehen. Und es hilft mir, fit zu bleiben. Surfen ist Ganzkörpertraining – bei sehr geringem Verletzungsrisiko. Man steht nicht einfach so auf dem Brett, sondern muss sich anstrengen, um die Balance zu halten. Im Meer kommt noch das Paddeln dazu. Nach ein bis zwei Stunden ist man platt – auch meine Tochter! Ich finde, Surfen ist ein idealer Familiensport. Man kann es in jedem Alter lernen, gerade auch an künstlichen Wellen. Natürlich ist das aber nicht billig. Als Präsident des Bayerischen Wellenreitverbands wünsche ich mir, dass mehr Menschen Zugang zu diesem Sport haben. Dafür braucht es bundesweit Verbände mit möglichst vielen Sportvereinen als Mitgliedern! Zusammen können wir den Menschen passende Angebote machen. Unser Traum ist, dass alle, die möchten, surfen können.

Ein paar Fakten zum Surfen:

- schont die Gelenke, denn das Gewicht wird vom Wasser beziehungsweise vom Brett getragen

- erfordert ein gutes Gleichgewichtsgefühl.

- ist quasi die Mutter aller Boardsportarten wie Snow- oder Skateboarden.

Sonja Braun, 59 Jahre, Ulm

Im Sommer 2020 habe ich meiner Nichte einen Kletter-Schnupperkurs geschenkt. Ich habe ihr zugeschaut und gedacht: Das würde ich auch gerne machen. Das Problem: Damals hatte ich schlimme Höhenangst. Trotzdem wollte ich es so gerne ausprobieren! Also habe ich auch einen Schnupperkurs vereinbart. Beim ersten Termin habe ich schon wenige Meter über dem Boden feuchte Hände bekommen. Wir haben ganz langsam weitergemacht und ich habe gemerkt: Klettern ist voll meins. Ich wurde immer sicherer. Heute kann ich die Höhe sogar genießen. Bei leichten Routen kriegt man den Kopf frei, man muss an nichts denken. Die schwierigeren sind wie Rätsel: Welchen Griff nehme ich? Im Sommer klettere ich auch gerne draußen, am Fels. Das ist noch ein bisschen schwieriger – und das Wetter muss passen. Weil ich so viel Spaß am Klettern habe, möchte ich das auch anderen weitergeben. Deshalb habe ich letztes Jahr den Trainerschein gemacht. In meinen Kursen sind manche schon über 60, andere erst Anfang 20.

Ein paar Fakten zum Klettern:

- geht nur mit Partner: man braucht jemanden, der das Seil straff hält und Stürze abfängt.

- Bouldern hingegen geht ohne Partner: Man klettert meist nicht höher als vier Meter, unten liegen Matten. Verletzen kann man sich aber trotzdem!

Birgitta Straetz, 73 Jahre, Merklingen

Ich reite schon, seit ich fünf Jahre alt bin. Als Jugendliche hatte ich ein eigenes Pferd, habe an Turnieren teilgenommen. Im Studium ging das nicht mehr. Ich bin nur noch geritten, wenn sich eine Gelegenheit ergab, und habe schließlich ganz aufgehört. Erst mit 66 Jahren bin ich wieder richtig eingestiegen. Im Laufe meines Lebens hatte ich viele Hobbys: Reisen, Motorradtouren, Skifahren – all das habe ich inzwischen aufgegeben. Nur die Liebe zu den Pferden ist geblieben. Das Reiten ist sozusagen mein „Altershobby“. Ich habe mehrere Pflegepferde. Sie kosten mich zwar Kraft, geben aber unheimlich viel zurück. Man muss bedenken: Reiten heißt nicht nur draufsitzen und sich durch die Gegend tragen lassen. Es ist ein anspruchsvoller Sport, bei dem die Gesunderhaltung des Pferdes an oberster Stelle stehen sollte. Deshalb nehme ich regelmäßig Reitunterricht, besuche Fortbildungen und mache jeden Tag Yoga oder Pilates sowie Kraft- und Ausdauertraining. Damit das Pferd mein Freund wird, versuche ich, seine Sprache zu lernen. Das Reiten wird für mich somit zur Lebenskunst. Das hält mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.

Ein paar Fakten zum Reiten:

- Achtung, Sturzgefahr: Auch das liebste Pferd kann sich mal erschrecken. Darauf sollte man gefasst sein.

- Striegeln, spazieren, füttern – Zeit mit einem Pferd zu verbringen tut der Psyche gut. Egal, wie alt man ist.


Quellen:

  • Deutscher Wellenreitverband e.V: Deutscher Wellenreitverband (DWV). Online: https://wellenreitverband.de/... (Abgerufen am 26.06.2024)
  • Bayerischer Wellenreitverband e.V.: Bayerischer Wellenreitverband. Online: https://www.bayerischerwellenreitverband.de/... (Abgerufen am 26.06.2024)
  • Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht Fédération Equestre Nationale (FN): Deutsche Reiterliche Vereinigung, Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht. Online: https://www.pferd-aktuell.de/... (Abgerufen am 26.06.2024)
  • Deutscher Alpenverein e.V.: Kletter- und Boulderhallen, Wohnortnaher Bergsport in über 220 DAV-Kletteranlagen in Deutschland. Online: https://www.alpenverein.de/... (Abgerufen am 26.06.2024)
  • Deutscher Alpenverein e.V.: Felsinfo, Kletterfelsen und Regelungen in Deutschland. Online: https://www.alpenverein.de/... (Abgerufen am 26.06.2024)