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Studie zu Smileys

Beliebteste Emojis untersucht – welche besonders emotional auf uns wirken

Mit Emojis drücken wir in Textnachrichten mehr aus, als es Worte tun. Forschende haben untersucht, wie Smileys auf uns wirken, welche am häufigsten benutzt werden und warum viele anders verwendet werden, als ursprünglich gedacht.

Von Dr. Johann Roch (Medizinredakteur) • Wissenschaftliche Prüfung: Dr. Roland Mühlbauer (Arzt),
Pharmazeutisch und medizinisch geprüft
Fünf Menschen halten fröhliche Emoji-Schilder vor ihre Gesichter.

Emojis sagen mehr als Worte allein. Oft rufen sie Gefühle hervor — und nicht immer nur positive.

© iStockphoto/Rawpixel

Welches Emoji ist in Deutschland am beliebtesten?

😂🤣😉 – das Gesicht mit Freudentränen, das Emoji, das sich vor Lachen auf dem Boden wälzt und das zwinkernde Gesicht: das sind – in dieser Reihenfolge – die drei am häufigsten genutzten Smileys in Deutschland. Das ergab eine Untersuchung an der Ruhr-Universität Bochum. Am seltensten benutzt wurden unter anderem das stirnrunzelnde Gesicht mit offenem Mund 😦 und das Gesicht in Wolken 😶‍🌫️. Dieses Emoji wird etwa für einen vernebelten Geisteszustand, Verwirrtheit, einen Glückszustand oder auch für Rauch benutzt.

Außerdem kam heraus: Je detailreicher die bildliche Darstellung des Smileys ist, desto unbekannter ist er. Auch ergab die Studie, dass Emojis bekannter sind, wenn sie oft benutzt werden.

Was untersuchte die Studie über Emojis?

Insgesamt wurden 107 Emojis untersucht. Dabei werteten die Forschenden aus, wie wir Smileys benutzen und wahrnehmen. Insbesondere ging es darum,

  • wie detailreich die Emojis bildlich dargestellt sind
  • wie bekannt die Smileys sind
  • wie klar die Bedeutung eines Emojis ist
  • ob wir das Emoji positiv oder negativ wahrnehmen
  • ob ein Smiley uns stark oder kaum emotional beeinflusst

Für die Emoji-Studie werteten die Forschenden deutschsprachige Twitterbeiträge und Whatsapp-Chats aus; die Nachrichten stammten jeweils aus dem Jahr 2022. Es wurden also sowohl Smileys in öffentlichen als auch in privaten Nachrichten untersucht.

Welche Emojis lösen am meisten Gefühle aus?

Wut, Schadenfreude, Zuneigung: Eine ganze Palette an Emotionen versuchen wir auszudrücken, wenn wir Emojis in unseren Textnachrichten verschicken. Je bekannter ein Emoji ist, desto leichter fällt es der Empfängerin oder dem Empfänger einzuschätzen, was es bedeutet oder was damit gemeint war.

Bekanntere Smileys werden außerdem positiver wahrgenommen als unbekanntere. Das heißt aber nicht, dass ‚nette‘ Emojis die meisten Gefühle in uns auslösen — ganz im Gegenteil:

„Negative Emojis sind darüber hinaus emotional intensiver als positive“, berichtet Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Tatjana Scheffler in der Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum.

Viele benutzen Emojis ‚falsch‘

Im sogenannten Unicode-Standard, der festlegt, wie Schrift elektronisch gespeichert wird, hat jedes Emoji eine offizielle Bezeichnung in Worten. Das lachende Emoji mit Tränen in den Augen 😂 heißt offiziell Face with Tears of Joy (englisch für: Gesicht mit Freudentränen). Es wird laut Studie auch fast ausschließlich für ‚lustig’ oder ‚lachen’ verwendet.

Das leicht lächelnde Gesicht 🙂 hingegen meint nicht immer nur Positives. Hin und wieder drücke es auch etwas Passiv-aggressives aus. „Emojis sind im Unicode definiert, aber ihre Verwendung und Interpretation in der Praxis weicht stark von den dort aufgeführten Bedeutungen ab“, sagt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Ivan Nenchev von der Charité Berlin zu den Ergebnissen.

Auch das stark weinende Gesicht 😭 steht nicht immer für Trauer. Manche verstanden es als Ausdrücke für ‚melodramatisch’ oder ‚übertrieben niedlich‘. „Es zeigt, dass die Bedeutungen von Emojis nicht trivial und teilweise sogar widersprüchlich sind“, so Expertin Scheffler.

Außerdem werden Emojis laut Studie ganz anders als Worte verwendet. Fazit: Es lassen sich Smileys nicht einfach durch Worte in Textnachrichten ersetzen. Die verschiedenen Gesichter und Bildchen helfen uns etwas auszudrücken, was wir allein durch das geschriebene Wort so nicht könnten. Zwinkersmiley.

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Quellen: