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Kurz zusammengefasst

Hefepilze wie Candida albicans gehören zu unserer normalen Hautflora. Nehmen sie überhand und durchbrechen die Haut- oder Schleimhautbarriere, kann das jedoch zu Symptomen führen: Typisch ist etwa gerötete, sich schuppende Haut. Auch Juckreiz und Pusteln können auftreten. Der Hautarzt oder die Hautärztin kann eine Candida-Infektion leicht feststellen. Die Behandlung erfolgt mit sogenannten Antimykotika, welche die Pilze im Wachstum hemmen oder sie abtöten.

Hefepilze der Gattung Candida, vor allem Candida albicans, besiedeln gerne unsere Haut, aber auch die Schleimhäute und den Darm. Sie können Bestandteil einer gesunden Haut- und Schleimhautflora sein und sind kein Problem, wenn sie nicht überhandnehmen. Ist dies der Fall und durchbrechen sie die Haut- oder Schleimhautbarriere, kann es zu sogenannten Candida-Infektionen kommen. Davon kann auch die Haut betroffen sein. Ein vielen Eltern bekanntes Beispiel dazu ist der sogenannte Windelsoor bei Babys.

Symptome einer Candida-Infektion der Haut

Aber auch Erwachsene können von Candida-Infektionen der Haut betroffen sein. Die Hefepilze befallen gerne Stellen, an denen Hautfalten übereinander liegen (intertriginöse Candida). Hier ist die Haut feucht und warm und bietet Candida-Hefen optimale Wachstumsbedingungen.

Intertriginöse Candidosen befinden sich daher bevorzugt

  • unter den Brüsten
  • in den Achselhöhlen
  • am Analbereich
  • zwischen Hautfalten in der Leistenregion und dem Unterbauch
  • in Finger- oder Zehenzwischenräumen

„Typisch ist eine Rötung der Haut, die nicht scharf begrenzt ist, sondern mit kleinen, satellitenartigen Punkten, teilweise auch mit Pusteln ausläuft“, so Professor Julia Welzel, Präsidentin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Augsburg. Die befallenen Stellen können jucken und sich schuppen.

Neben der Haut können auch die Nägel und der Nagelwall von einer Candida-Infektion betroffen sein.

Risikofaktoren für Candida-Infektionen der Haut

Candidosen der Hände und Nägel betreffen oft Menschen, die bestimmten Berufsgruppen angehören. Da sich der Pilz auf feuchter Haut besonders gut vermehrt, sind gerne Handschuhträger betroffen, etwa

  • Reinigungspersonal
  • Konditoren,
  • Metzger
  • Arbeiter an Kühltheken.

„Übergewicht und starkes Schwitzen können ebenfalls zu einem für die Pilze günstigen, feuchtem Milieu in den Hautfalten führen“, ergänzt Julia Welzel.

Bei Säuglingen und inkontinenten Menschen, die zu lange feuchte Windeln tragen, können Candida-Hefen an der Entstehung einer Windeldermatitis beteiligt sein.

„Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise durch Einnahme bestimmter Medikamente oder bei einem schlecht kontrollierten Diabetes, neigen außerdem eher zu Candida-Infektionen“, so Welzel.

Therapie

Candida-Infektionen der Haut können in den meisten Fällen mit Wirkstoffen zum Auftragen, die Hefepilze abtöten oder im Wachstum hemmen (Antimykotika), erfolgreich behandelt werden. Dabei wird entsprechend der Lokalisation die am besten geeignete Grundlage gewählt: Etwa Cremes, Salben oder Lotionen für die Haut an Körperstamm, Armen und Beinen, Pasten für Körperfalten, Lacke für die Nägel.

Bei einer intertriginösen Candidose ist es wichtig, dass die Haut in den Körperfalten nicht feucht bleibt. Man sollte also etwa auf luftige Kleidung achten. „Es kann auch helfen, beispielsweise Leinenläppchen, die Schweiß und Feuchtigkeit aufsaugen, in die Hautfalten einzulegen“, ergänzt Julia Welzel. Wer pflegebedürftige Angehörige mit einer intertriginösen Candidose betreut, sollte sich dazu vom Arzt, der Ärztin oder dem Pflegepersonal beraten lassen.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.