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Die Medizin spricht von einem Tumor, wenn sich Zellen des Körpers übermäßig vermehren und eine Geschwulst bilden. Die Bezeichnung „Tumor“ sagt also nichts darüber aus, ob diese Geschwulst gut- oder bösartig ist.

„Krebs“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen bösartigen (malignen) Tumor. Als „bösartig“ gelten Tumoren, bei denen sich die Zellen nicht an vorgegebene Gewebegrenzen halten. Sie wachsen darüber hinaus und in andere Gewebe hinein. So dringen bösartige Tumoren etwa in die Blutgefäße oder Lymphbahnen ein. Damit besteht die Gefahr, dass sich ihre Zellen über diese Bahnen im Körper verteilen und sich dann Tumorabsiedlungen in anderen Bereichen des Körpers bilden – sogenannte Metastasen oder Tochtergeschwulste.

Ein bösartiger Tumor oder Krebs ist also ein Tumor, der zerstörerisch wächst und sich möglicherweise auch über Gefäße und Lymphbahnen im Körper ausbreitet.

Entstehung von Krebs

Aus einer veränderten Zelle kann am Ende ein bösartiger Tumor werden – wenn die Reparatur- und Kontrollmechanismen unseres Körpers nicht richtig greifen.

Welche Krebsarten sind in Deutschland häufig?

Etwa 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Krebs[1]. Tumorerkrankungen stellen laut Statistischem Bundesamt nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache[2] hierzulande dar. Doch die Krebssterberate hat in den letzten Jahren weiter abgenommen. Von den an Krebs erkrankten Menschen verstirbt heute also ein geringerer Anteil als im Jahr 2000.

Prostatakrebs stellt bei Männern den häufigsten Tumor dar. Darauf folgen Lungenkrebs und Darmkrebs. Frauen betrifft in erster Linie Brustkrebs. Darmkrebs steht hier an Stelle zwei, gefolgt vom Krebs der Lunge.

Welche Ursachen hat Krebs?

Bei den Krebszellen handelt es sich um Körperzellen, die sich so verändert haben, dass sie sich unkontrolliert vermehren können. Häufig sind Fehler im Erbgut die Ursache dafür. Im Körper gibt es zwar Kontrollmechanismen, die helfen, solche Zellen zu zerstören – aber manchmal sind diese selbst defekt oder geschwächt.

Das Risiko, dass bei einer Person Krebs entsteht, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. So können die Gene eine Rolle spielen: Was erklärt, warum in manchen Familien gehäuft Tumoren auftreten. Andererseits gibt es auch beeinflussbare, äußere Faktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen können. Wer sich häufig ungeschützt der UV-Strahlung aussetzt, erhöht etwa sein Risiko für Hautkrebs. Auch Rauchen, Übergewicht, Infektionen mit manchen Krankheitserregern und gewisse Ernährungsgewohnheiten fördern beispielsweise die Entstehung bestimmter Krebsarten.

Kann man Krebs vorbeugen?

Hundertprozentig schützen kann man sich vor Krebs nicht. Doch immerhin sind Faktoren bekannt, die das Krebsrisiko erhöhen können. Dazu zählen das Rauchen, Übergewicht oder zu viel Alkohol. Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, kann sein Risiko für zahlreiche Krankheiten senken, inklusive verschiedener Krebsarten. Guter Sonnenschutz kann helfen, Hautkrebs vorzubeugen. Mädchen können sich gegen humane Papillomaviren (HPV) impfen lassen und damit ihr Risiko für Gebärmutterhalskrebs senken.

Außerdem empfiehlt es sich, die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Wird Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann er oft leichter behandelt oder sogar geheilt werden.

Ist eine Heilung möglich?

Das hängt immer ganz stark vom Einzelfall ab. Um welche Art von Krebs handelt es sich? Wie weit hat er sich im Körper bereits ausgebreitet? Welche Therapien sind bei dieser Tumorart möglich?

Wie die Behandlung aussieht, hängt auch davon ab, um welchen Krebs es sich handelt, wie groß der Tumor ist und ob er bereits Tochtergeschwülste gebildet hat. Nach wie vor spielen aber die Operation, die Chemotherapie sowie die Strahlentherapie eine wichtige Rolle in der Behandlung vieler Tumore. Die Operation zielt darauf ab, das veränderte Gewebe durch einen chirurgischen Eingriff zu entfernen. Hat der Krebs noch keine Metastasen gebildet und lässt er sich ganz beseitigen, stehen die Chancen auf Heilung meist recht gut.

Oft wird die Operation mit einer Strahlen- und/oder Chemotherapie kombiniert. Durch diese Methoden sollen entweder nach dem Eingriff noch vorhandene Krebszellen abgetötet werden. Oder es soll – wenn diese Therapieformen vor einer OP stattfinden – der Tumor verkleinert werden. Bei bestimmten Krebsformen gibt es auch die Möglichkeit einer Hormon- beziehungsweise Antihormon-Behandlung, einer Immuntherapie oder von Therapien, die sich ganz gezielt gegen die Tumorzellen richten.

Wenn die Behandlungsstrategien das Ziel haben, den Krebs zu bekämpfen und zu besiegen, spricht man von kurativer Therapie. Daneben gibt es noch die sogenannte palliative Therapie. Sie kommt in erster Linie dann zum Einsatz, wenn sich der Krebs nicht mehr heilen lässt. Palliative Methoden lindern die Beschwerden und Schmerzen, die ein Tumor mit sich bringen kann, und verbessern dadurch die Lebensqualität des Patienten.

Behandlungen bei Krebs

Strahlentherapie

Strahlentherapie (Radiotherapie)

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Besondere Personengruppen

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Leben mit Krebs im Alter

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Der Krebs der jungen Männer

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Nach der Therapie

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Quellen: