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Wie wirkt Aciclovir?

Die Substanz wird, meistens als Creme, bei Lippenherpes eingesetzt. Aciclovir verhindert, dass sich Herpesviren im Körper vermehren. Reicht eine äußere Behandlung nicht, etwa bei hartnäckigen oder schweren Infektionen, wird der Wirkstoff als Tablette verschrieben.

Es gibt zwei Typen von Herpes-simplex-Viren (HSV): Typ 1 und Typ 2. HSV-1 löst überwiegend Lippenherpes aus, HSV-2 Genitalherpes. Viren können sich nicht selbstständig vermehren. Sie befallen daher fremde Zellen, in die sie ihre eigene Erbinformation einschleusen.

Wechsel- und Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind bei der äußerlichen Anwendung als Creme selten. Gelegentlich kann es zu vorübergehendem Brennen auf den behandelten Hautabschnitten kommen sowie zu Juckreiz. Auch kann die behandelte Haut eintrocknen und abschuppen. Wird der Wirkstoff als Tablette eingenommen, können Schwindel, Kopfschmerzen, Juckreiz, Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Wussten Sie, dass ...

... 60 bis 90 Prozent der Menschen das HSV des Typ1 in sich tragen? Interessanterweise merken viele nichts davon. Nur bei 20 bis 40 Prozent führt die Infektion irgendwann zu Herpes. Sind die Viren einmal im Körper, verstecken sie sich lebenslang dort und können unter bestimmten Bedingungen wieder aktiv werden.

Wird Aciclovir äußerlich angewendet, treten in der Regel keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneien auf. Anders sieht es aus, wenn der Wirkstoff als Tablette eingenommen wird. Findet zeitgleich etwa eine Behandlung mit dem Gichtmittel Probenecid statt, kann diese Kombination die Wirkung und die Nebenwirkungen von Aciclovir verstärken. Weitere Informationen zu Neben- und Wechselwirkungen finden Sie in der jeweiligen Packungsbeilage oder erhalten Sie bei Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke.

Nutzen Sie auch unseren Wechselwirkungs-Check

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Auslöser von Lippenherpes. Ist das Immunsystem geschwächt, wie etwa bei Fieber oder einer Erkältung, kann Herpes ausbrechen. Aber auch Stress, körperliche Anstrengung oder hormonelle Schwankungen gelten als Auslöser.
  • Nicht nur auf Lippen. Auch am Naseneingang, im oder um den Mund herum, an den Ohrläppchen, Wangen oder Augen können die Bläschen auftreten.
  • Andere schützen. Bei Herpes darauf achten, dass niemand in direkten Kontakt mit den Bläschen kommt. Auch Handtuch, Besteck oder Geschirr nicht teilen. Bei Säuglingen, Senioren und Immungeschwächten kann die Infektion gefährlich werden. Diese Risikogruppen sollten eine Arztpraxis aufsuchen. Das gilt auch, wenn der Herpes nicht abheilt oder am Auge oder Genital auftritt.