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Wie wirkt Zolpidem?

Das Arzneimittel Zolpidem wirkt schlafanstoßend, da es die Aktivität des Nervensystems im Gehirn verringert. Zolpidem wird als Tablette verordnet, um schwere Schlafstörungen bei Erwachsenen kurzfristig zu behandeln.

Wussten Sie, dass …

… eine Abhängigkeit von Zolpidem bereits nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme entstehen kann? Betroffene benötigen immer höhere Dosen für die gleiche Wirkung. Entzugssymptome wie Unruhe und Angst sowie anhaltender Konsum trotz Nebenwirkungen sind typisch.

Neben- und Wechselwirkungen

  • Nebenwirkungen äußern sich bei Zolpidem vor allem in Form von Schläfrigkeit am nächsten Tag, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Schwindel und Erschöpfung können ebenfalls auftreten. Bei älteren Menschen kann die Einnahme von Zolpidem zu Stürzen und Gangunsicherheit führen. Weitere Nebenwirkungen sind in der Packungsbeilage aufgeführt.
  • Alkohol oder weitere Medikamente, die in das Nervensystem eingreifen und beruhigend wirken, können die Wirkung von Zolpidem verstärken. Beispiele hierfür sind manche Beruhigungsmittel, etwa Benzodiazepine wie Diazepam oder Lorazepam. Gleiches gilt für manche Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen, etwa Antidepressiva. Bei gleichzeitiger Einnahme von Opioiden, also starken Schmerzmitteln, steigt das Risiko von Schläfrigkeit und Atembeschwerden.

Mehr Informationen erhalten Sie in der Apotheke oder in Ihrer Arztpraxis. Nutzen Sie auch unseren Wechsel-Wirkungs-Check.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wirkung zeitlich begrenzt: Wegen der kurzen Wirkdauer von Zolpidem ist man, verglichen mit anderen Schlafmitteln, am nächsten Tag weniger müde.
  • Behandlungsdauer nicht überschreiten: Der Körper kann sich bei längerer regelmäßiger Einnahme an die Arznei gewöhnen. Um das zu vermeiden, begrenzt man die Behandlungsdauer in der Regel auf vier bis 14 Tage. Danach erfolgt eine sorgfältige Abwägung des Nutzens durch Ärztin oder Arzt gegen das Risiko der Abhängigkeit.
  • Nicht abrupt absetzen: Therapie nach längerer Einnahme nie abrupt beenden, sondern Dosis langsam reduzieren. Dadurch vermeidet man Entzugserscheinungen und verringert das Rückfallrisiko. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt erstellt mit Ihnen einen Plan.

Quellen:

  • Maucher I.V: Zolpidem . Gelbe Liste : https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 21.05.2024)
  • Geisslinger G, Menzel S, Gudermann T et al. : Zolpidem. In: Mutschler Arzneimittelwirkungen 01.01.2020, 11: 238-239
  • Hein L, Fischer JW: Schlafstörungen, Hypnotika. In: Taschenatlas Pharmakologie 01.01.2020, 8: 350